Zusammenhang zwischen Weltreligionen und LGBTQ+

Da es immer noch nicht überall hundertprozentig akzeptiert wird, Teil der LGBTQ+ Community zu sein, beschäftigt sich dieser Text mit den Ansichten der verschiedenen Religionen in Deutschland, denn auch die eigene Religion verursacht manchmal neue Probleme. Bis 2017 haben die meisten Kirchen und Religionen, wie z.B. das Christentum, der Judentum oder der Islam in Deutschland die Trauung von beispielsweise homosexuellen Paaren nicht gutgeheißen.  In Deutschland können homosexuelle Paare seit 2017 staatlich heiraten, doch wenn es um eine kirchliche Trauung geht, kommt es auf Ort, Kirchengemeinde und Religion an.

Bei den Katholiken erlauben von den 20 Landeskirchen beispielsweise 11 eine öffentliche Trauung, 7 einen öffentlichen Segen und nur 2 bevorzugen einen privaten Segen. Des Weiteren macht Papst Franziskus immer wieder Andeutungen und Aussagen zum Thema LGBTQ+. Im November 2020 sagte er: „Was wir benötigen, ist ein Gesetz, das eine zivile Partnerschaft ermöglicht“. Damit kommt er ein Stück auf die LGBTQ+ Community zu. Doch nur knapp 4 Monate später äußert er sich kritisch gegenüber homosexuellen Paaren und verkündet, er könne diese nicht trauen1. Daher wird ihm vor allem von vielen Katholiken, aber auch von vielen anderen, die ihre Enttäuschung so zum Ausdruck bringen, Kritik entgegengebracht2.

Doch nicht nur in der katholischen Kirche treten teilweise Probleme im Umgang mit anderen Sexualitäten auf. Auch in der evangelischen Kirche ist es erst seit kurzem offiziell möglich, sich als homosexuelles Paar trauen zu lassen. Doch als 2013 die evangelische Kirche in Hessen-Nassau die Trauung eines homosexuellen Paars erlaubt, folgen die anderen Bundesländer sehr schnell. In der Regel ist im Christentum eine homosexuelle Trauung möglich.

Im Allgemeinen ist im Judentum eine homosexuelle Partnerschaft oder Ehe erlaubt. Die Juden gründeten sogar die „Vereinigung schwuler, lesbischer und bisexueller Juden und Jüdinnen in Deutschland“. Sehr orthodoxe Juden und Jüdinnen, die die alten Schriften sehr ernst nehmen, sind dabei allerdings eine Ausnahme. Denn in den alten Schriften werden sexuelle Handlungen zwischen gleichgeschlechtlichen Partnern als „Gräueltat“ bezeichnet und sollten laut den alten Schriften sogar mit dem Tod bestraft werden.

Der Islam hat im Allgemeinen eine etwas strengere Weltsicht zum Thema Homosexualität und LGBTQ+. Häufig wird es als Sünde bezeichnet, mit einem gleichgeschlechtlichen Partner zusammen zu sein. Queere Muslime haben es sehr schwer, da der Islam traditionell nur Sexualität zwischen Mann und Frau gutheißt. Es ist wichtig zu erwähnen, dass bei Bezug auf den Koran die Interpretation eine große und ausschlaggebende Rolle spielt.

Autorin: Marie Gillen

1 https://www.deutschlandfunknova.de/beitrag/katholisch-und-schwul-die-katholische-kirche-und-homosexualitaet

2 https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/kritik-an-nicht-segnung-homosexueller-paare-durch-vatikan-17248036.html

Quellen:

https://www.religionen-entdecken.de/religion-und-gesellschaft/startseite
https://www.domradio.de/themen/vatikan/2021-03-16/vatikan-reagiert-auf-debatte-deutschland-papst-erteilt-segnungen-homosexueller-paare-eine-absage

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